Im Laufe der Zeit finden Sie hier immer mehr Artikel zur Neuhauser Geschichte.
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Von Jakob Walter
Der Lachsfang war früher eine wichtige Einnahmequelle für Neuhausen. Der springende Salm als Neuhauser Wappen ist seit 1569 nachgewiesen. 1822 entschied sich die Gemeinde für ein neues Wappen mit Rebmesser und Kleeblatt. 1949 gab es Diskussionen, wieder zum springenden Salm zurückzukehren. Heute verwenden Gemeindeverwaltung und Ortsmarketing je einen stilisierten Rheinfall.
Lachsfischer am Rheinfall (1631)
von Martin Harzenmoser
Als der russische Zar Alexander I. seine Armee auf dem Weg Richtung Paris begleitete, machte im Januar 1814 auch in unserer Region Halt, bevor er nach Basel weiterreiste, um sich dort mit seinen Verbündeten zu treffen.
Der Zar und seine Schwester, Grossfürstin Katharina, besichtigten bei ihrem Aufenthalt unter anderem auch den Rheinfall. Weil es bitterkalt war und die weitgereisten Gäste Hunger hatten, klopften sie anschliessend bei einem Küfermeister in Neuhausen an.
Vom Ehepaar Emma und Jakob Rich wurden sie daraufhin mit Suppe, Käse, Brot und Milch bewirtet.
Von Jakob Walter
Die Rheinfallfelsen sind 200 Millionen Jahre alt, der Rheinfall selber 17’000 Jahre; er ist also „ein Kind der Eiszeiten“. Für die Entstehung und Entwicklung von Neuhausen war er seit über tausend Jahren wichtig.
—> Mehr über die Entstehung des Rheinfalls
Von Jakob Walter
Damals war es noch einigermassen eine Pioniertat: Lediglich 22 Jahre nach der weltweit ersten Fischzuchtanstalt (Hüningen, 1854) ging die Kantonale Fischzuchtanstalt am Rheinfall in Betrieb. Heute ist sie die älteste Anlage der Schweiz, die immer noch im selben Gebäude betrieben wird. —> Mehr über die Geschichte der Kantonalen Fischzuchtantstalt
Kantonale Fischzuchtanstalt um 1950 (vom Rhein aus gesehen, vor dem Höherstau durch das Kraftftwerk Rheinau).
Zeichnung A. Hochueli
Willi Schneider, Leiter der kantonalen Fischzuchtanstalt (1915 – 1983)
Von Martin Harzenmoser
Im Haus zur Rose an der Wildenstrasse (beim heutigen Kreisel) befand sich einst die Praxis von Chirurg Martin Abegg, der als medizinischer Allrounder sogar gekrönte Häupter behandelte.
Von Martin Harzenmoser
Franz Wegenstein war ein wichtiger Vorkämpfer für den Fremdenverkehr in der Schweiz und insbesondere in der Region Schaffhausen. Als erster hatte er das grosse Potential des Rheinfall-Tourismus erkannt und machte das Hotel Schweizerhof, dass er 1861 erworben hatte, zu einer der ersten Adressen der Hotels in unserem Land. Durch seine zweite Ehe mit Victorine Louise Bleuler kam er später auch noch in den Besitz des Schloss Laufen und konnte zudem, 1889, das Hotel Bellevue erwerben. Damit wurde er zum «König des Rheinfalls».
—> Mehr zu Franz Wegenstein und zum Hotel Schweizerhof
Das Hotel Schweizerhof um 1880
Franz Wegenstein
Seit 1973 gibt es die Ziegler’sche Tonwarenfabrik nicht mehr, aber in so manchem Haushalt finden sich noch Objekte der einst bedeutenden Schweizer Keramikproduktion.
Gegründet wurde das Unternehmen vom Winterthurer Industrielle Jakob Ziegler (1775–1863). 1828 pachtete er die städtische Ziegelhütte von Schaffhausen und begann am Rhein mit dem Bau von Anlagen, die sich bald auch auf das linke Ufer erstreckten. So kaufte er der Gemeinde Flurlingen den Steinbruch ab und errichtete Nebenbetriebe, eine Baumwollweberei mit 50 Webstühlen (1836), eine Kochgeschirr- und Fayenceproduktion sowie die neuartigen tönernen Wasserleitungsröhren. —> Mehr zur Geschichte der Tonwarenfabrik Ziegler
Von der einstigen Tonwarenfabrik Ziegler aus führte ein Steg hinüber nach Flurlingen, wo sich eine Ölmühle, eine Bleistiftfabrikation und ein Töpferei für Terrakottageschirr befand.
Aquarell von Emanuel Labhardt 1861, im Besitzt des Museums zu Allerheiligen Schaffhausen
Von Martin Harzenmoser
Ursprünglich war das Wildengässli ein schmaler Weg, der vom Ochsenplatz zu einer kleinen Rebparzelle führte. Die umliegenden Häuser bezogen ihr Wasser aus einer Quelle, die so ergiebig war, dass auch noch der Brunnen vor der Kirche mit kühlem Nass versorgt werden konnte.
Im Juni 1964 beschloss das Neuhauser Stimmvolk überwältigenden Mehrheit von 1716 zu 273 Stimmen die alten Häuser beim Wildengässli zu Gunsten einer neuen Strasse und einer neuen Überbauung abreissen zu lassen. Innerhalb eines Jahres erhielt der nordwestliche Teil des Dorfkerns ein völlig neues Gepräge.
—> Mehr zum Verschwinden des Wildengässli
Das Wildengässli Ende der 1930er Jahre. Links im Bild das «Humbel-Haus», welches 1933 ein Raub der Flammen wurde.
Von Martin Harzenmoser
Der Rheinfall gehörte im 18. und 19. Jahrhundert für viele Adelige und Reiche zu den Orten, die man unbedingt gesehen haben muss. Viele kamen beim Anblick des mächtigen Wasserfalls ins Schwärmen, andere versetzte er in Furcht und Schrecken. —> Mehr zu Rheinfallbesucher in früheren Zeiten
Was stimmt hier nicht? Der Zürcher Kupferstecher David Herrliberger hielt den Rheinfall 1740 auf ganz eigene Art und Weise fest.
Lady Georgina Cavendish besuchte den Rheinfall 1792 und war von seinem gewaltigen Tosen tief beeindruckt. Bild: Thomas Gainsborough